32 Jahre nach der ersten von Papst Paul VI. auf Italienisch und versus populum zelebrierten Messe hier die Meinung von Kardinal Joseph Ratzinger, dem damaligen Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre, zum neuen Ritus der danach geschaffenen Messe:
„Ich bin überzeugt, daß die Krise der Kirche, in der wir uns heute befinden, zum großen Teil auf den Zusammenbruch der Liturgie zurückzuführen ist… Die Liturgiereform hat dem Glauben äußerst schweren Schaden zugefügt.“ Mein Leben, Edizione San Paolo 1997.
In der Tat ist der Glaube eng mit seinem moralischen und kultischen Ausdruck verbunden. Der hl. Jakobus sagt uns: „Zeige mir deinen Glauben ohne Werke; ich aber werde dir durch meine Werke den Glauben zeigen“ (Jak. 2,18). Das Werk par excellence ist die Anbetung Gottes, und zwar hauptsächlich durch das heilige Meßopfer, dessen erstes Ziel die Anbetung ist. Bei der Messe ist die Kniebeuge der offensichtliche Ausdruck der Anbetung. In den Gedanken der besten Religionshistoriker ist die rituelle Geste bei weitem bedeutsamer als das Wort. Wir gehen durch die sichtbaren Dinge hin zu den unsichtbaren Wirklichkeiten.
Daher führt in der neuen Liturgie die dramatische Abnahme der Kniebeugen zu einem allmählichen Verlust des Glaubens an die Realpräsenz.
Im neuen Ritus sind die Gesten der Anbetung praktisch verschwunden, insbesondere bei den Konzelebranten, die keine Kniebeugen mehr machen! Ganz zu schweigen von der Kommunion der Gläubigen, die stehend und in die Hand empfangen wird…
Das Heilige Opfer nach dem traditionellen Ritus ist der vollkommene Ausdruck unseres Glaubens an die Realpräsenz, zur Ehre Gottes und zum Heil der Seelen.